Einfach war es nicht und es hat eine Menge Hirnschmalz gekostet, um auf die richtige Lösung zu kommen. Herausgekommen ist eine Lösung, mit der zwischen zwei Firmen, die beide JTL-Wawi 1.0 verwenden, ein Dropshipping eingerichtet werden kann, das fast ohne manuelle Arbeiten auskommt. Die komplette Lösung werde ich in einem Whitepaper und in meinem JTL-Wawi Kochbuch veröffentlichen. Hier vorab skizziere ich Lösung quasi als Appetizer.

 

Wie der Prozess des Dropshipping auf Seiten des Online-Händlers aussieht, der seine Produkte über einen Dropshipping-Lieferanten an seine Kunden versendet, ist in der Wiki von JTL einigermaßen plausibel erklärt. Hierzu gibt es Anleitungen und Video genug auf der Homepage von JTL-Software. Nur wie werden die Lieferantenbestellungen beim Dropshipping-Lieferant weiterverarbeitet und wie kommen Sie in die Warenwirtschaft, wenn er ebenfalls JTL-Wawi als solche einsetzt. Hierzu schweigen die Quellen. Einziger Tipp kam über meine JTL-Wawi Facebook Gruppe von Stephan Handke. Der Tipp war dann auch die Grundlage für den restlichen Lösungsweg. Der war allerdings mit mehr Stolpersteinen versehen, als ursprünglich gedacht.

Meine Musterfirma Adventure Works Cycles habe ich erst mal wie von JTL beschrieben als Online-Händler mit eigenem Webshop eingerichtet und den Dropshipping Lieferanten Contoso GbR dort auch eingerichtet. Hier laufen die Bestellungen der Musterkunden auf und werden als Dropshipping-Aufträge vollautomatisch mittel Workflow abgearbeitet. Die Lieferantenbestellungen werden dabei im XML-Format auf einer Freigabe gespeichert, auf die auch der Dropshipping-Lieferant zugriff hat. In der Praxis würde sich hier sogar eine Lösung mit OneDrive anbieten.

Auf der Seite des Dropshipping-Lieferanten wird es jetzt spannend. Man könnte ihn die Bestellungen im XML-Format und die Rechnungen für die Kunden im PDF-Format jetzt per Mail zuschicken und er könnte sie dann abspeichern und dann über die XML-Import-Funktion manuell Importieren. Wenn das ein zwei Bestellungen pro Tag sind, mag das noch praktikabel sein. Was aber ist, wenn da pro Tag mehr als 100 Aufträge abgewickelt werden sollen. Und wohlgemerkt, die Lieferadresse ist jedes Mal eine andere und darum muss für jede Lieferung ein Auftrag angelegt werden. Das schien mir nicht mehr möglich zu sein und darum mussten die Aufträge völlig automatisch in die Wawi kommen.

Basierend auf der Lösung mit OneDrive habe ich ein kleines Tool programmiert, welches einen frei wählbaren Ordner überwacht und wenn dort eine XML-Datei abgelegt wird, wird diese gelesen und der Inhalt in die Tabelle tXMLBestellImport geschrieben. Hier holt der Worker anschließend die Bestellungen ab und erstellt beim Dropshipping-Lieferanten die Aufträge. Nach drei Tagen Bastelei in Visual Studio hatte ich diese kleine Anwendung fertig. Es fehlen noch ein paar Feinheiten, aber die werden vor der Veröffentlichung noch eingebaut. Jetzt geht es in die Closed-Beta-Phase und in den Dauerstress.

Beim Dropshipping-Lieferanten geht dann wieder alles seinen geregelten Gang. Einzige Hürde ist, das die Kundenrechnungen vom Online-Händler beim Dropshipping-Lieferanten mit den restlichen Lieferdokumenten am richtigen Drucker nacheinander herauskommen. Hier habe ich auch schon einen Plan. Wenn die Rechnungen im PDF-Format im gleichen Ordner liegen wie die Bestellungen, sollte es eigentlich möglich sein, einen kleinen Workflow zu bauen, der beim Verpacken ausgelöst wird und die Rechnung zusammen mit dem DHL eazyShipping Versandlabel an den Drucker des Packtisch sendet. Das werde ich demnächst testen und sehen.

Wenn meine Tests in den nächsten Tagen erfolgreich abgeschlossen sind, die Dokumentation geschrieben ist, werde ich diese kleine Tool hier über den Windows Store veröffentlichen. Was ich dafür verlangen werde, weiß ich noch nicht – ich habe mir ehrlich noch keine Gedanken über den endgültigen Preis gemacht. Aber bis dahin ist ja auch noch Zeit.

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    Showing 6 comments
    • Marc Völker

      Auf den ersten Blick eine schöne einfache Lösung für das Problem. Da hattest du ja schon mal von geschrieben. Für die, einfache geschichte Absolut ausreichend.

      Jedoch gehören im Idealfall nochmehr daten dazu. Z.B. will die Musterfirma Adventure Works Cycles gerne wissen, dass die Ware verschickt wurde, vielleicht auch die Tracking IDs haben, da kommt man dann an den Punkt wo es Kompleziert wird. Des Weiteren gibt es dort gerade noch andere Informationen die man gerne zwischen den Firmen Synchronisiert werden sollen. z.B. die Bestände beim Lieferanten. Damit man Ohne überverkäufe auskommt.
      Klar kann man dieses Problem mit Regelmäßigen Exporten/Importen durch die Ameise regeln. Jedoch hat dies einen nachteil, desto mehr Artikel man hat, desto seltener kann ein Abgleich durch geführt werden. Es müssen halt immer alle Daten exportiert und neu importiert werden.
      Dritte Baustelle die so leider nicht zu regeln ist, wie rechnet die zwei firmen das mit einander ab? Jede Rechnung einzeln? Oder doch lieber eine Sammelrechnung einmal im Monat.
      Natürlich die aktuelle Wawi kann keine Sammelrechnung. Keine Frage, aber ein solches Szenario lässt sich dennoch Realisieren.

      Ich möchte diese Lösung hier nicht schlecht machen, gerade für kleinere Szenarios reicht das locker aus. Für jeden anderen könnten wir sicher eine noch bessere Lösung haben, diese vereint Features wie
      Inkrementelle Bestands / Preis Abgleiche,
      Synchronisiert Versandinfos, setzt die Auftragsstatis (Gerade bei Dropshipping) Automatisch
      Überträgt die Aufträge
      Erzeugt zu allen Aufträgen die ausgeliefert sind (100%) nach einer einstellbaren Zeit eine Sammelabrechnung, überträgt diese dann auch als Eingangsrechnung an den anderen Mandanten.
      Wird entwickelt in Kooperation mit JTL.

      Natürlich wird diese Lösung sicherlich erheblich Teurer sein, als das Tool von Michael, dass möchte ich hier natürlich nicht Unterschlagen. Daher werden sicher beide Tools irgendwo Ihre Existenzgrundlage haben.

      Aktuell kann man noch sagen, nach jetziger Planung wird das Programm (ausgenommen Sammelrechnung) Ende Januar in die erweiterte Closed Beta gehen. Und Warscheinlich ab März April in die Open Beta.

      • Avatar-Foto
        Michael Schäfer

        Hallo Marc,

        ich habe am 1. Januar den Produktiv-Betrieb aufgenommen. Klar gab es noch ein paar Schwierigkeiten zu meistern. Die Lösung, die Ihr bei visitmedia programmiert ist sicherlich keine Schlechte. Ich würde mich hier sogar als Beta-Tester zur Verfügung stellen. Ich denke mal, dass ich in den letzten Monaten genügend produktive Erfahrung habe sammeln können.

        So als kleinen heißen Tipp, es gibt nicht nur JTL-Wawi auf dieser Welt. Damit ist das Thema für mich schon wieder Tod. Ich schreibe morgen meine Dokumentation und freue mich, wenn ihr in 3 Monaten in die Beta geht. Ich bin schon fertig und reif für den produktiven Einsatz. Inklusive Import der Tracking-ID beim Händler, der die Bestellung über Dropshipping zum Lieferanten sendet.

        Gruß Michael

    • Birdal Çiçek

      Hallo Michael,

      viele Probleme und einige Lösungen bezüglich des Dropshippings. Leider bestehen einige Probleme zwischen dem Dropshipping-Lieferanten und Dropshipper:
      – der Warenverfügbarkeitsüberprüfung: der Dropshipper muss mit der Datenbank vom Dropshipper-Lieferanten verbunden sein. Fast keiner Dropshipper-Lieferant wird das erlauben.

      – die Automatisierung der Online-Zahlung: ideal ist es, dass die Bestellungszahlung direkt an Dropshipper geht UND dann ein Teil davon (Einkauf/Verkaufsdifferenz) durch den Dropshipper einbehalten und der Restbetrag auf den Dropshipping-Lieferant übertragen wird.

      – Wichtig ist es, dass der Dropshipper überwachen kann, ob die Lieferung vom Dropshipping-Lieferatnten an Kunden stattgefunden ist. Genauso wichtig ist der Rückgabeprozess, wenn die Ware an Dropshipping-Lieferant zurückversendet wird.

      Sichherlich gibt es andere Handicaps noch.
      Auf jedem Fall habe ich Interesse an deinen Lösungen, da ich selbst als Dropshipper fungieren möchte. Mein Problem ist zurzeit Produktpalette. Leider finde ich keinen Dropshipping-Lieferanten für Bio-Lebensmittel (außer Wein- oder Süßigkeiten-Produkte).

      Liebe Grüße

      • Avatar-Foto
        Michael Schäfer

        Hallo Birdal,

        vielen Dank für deinen Kommentar. Die JTL-Wawi ist relativ gut für das Dropshipping auf der Seite des Händlers (Dropshipper) geeignet. Zu deinen drei Anmerkungen kann ich Dir folgendes sagen:
        – Viele Dropshipping-Lieferanten stellen CSV-Dateien für den Import in die JTL-Wawi mittels der Ameise zur Verfügung. In diesen Exportdateien sind oftmals auch die aktuellen Lagerbestände des Lieferanten enthalten.

        – Das mit der automatischen Bezahlung der Lieferantenbestellungen dürfte so eine Sache sein. Über das SEPA Lastschriftverfahren sollte aber dieses Problem auch gelöst werden können.

        – Die Überwachung der Lieferungen ist mit JTL-Wawi möglich und wenn die Ware über Amazon oder eBay verkauft wird auch extrem wichtig, da die Tracking-ID zu den Marktplätzen übermittelt werden müssen. Hier muss der Dropshipping-Lieferant einen Export der Lieferungen mit einer eindeutigen Identifikationsnummer und der Tracking-ID zur Verfügung stellen, der dann in die JTL-Wawi importiert werden kann.

        Als Dropshipper brauchst du keine zusätzlichen Tools, da alle Prozesse mit der JTL-Wawi weitestgehend automatisiert ablaufen.

        Gruß Michael

    • J

      Gibt es hierfür nun eine Lösung oder ist die Entwicklung abgebrochen worden ?

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