Blogs sprießen wie Pilze aus den Boden. Mit ein paar wenigen Klicks kann jeder seinen eigenes Online-Tagebuch bei wordpress.org oder blogger.com eröffnen und dort seine Sicht der Dinge niederschreiben. Besonders beliebt sind die sogenannten Fashion und Lifestyle Blogs. Hier wird gezeigt, was gerade Mode ist und wenn der oder die Blogger, Bloggerin erfolgt hat, landet sie in der ersten Reihe vor dem Catwalk der Mailänder Fashion Week. Aber was macht Blogger so mächtig?

Wer sind Blogger?

Blogger sind beileibe keine Technikfreaks mehr, die sich vornehmlich von Chips und Energydrinks ernähren. Content Management Systeme wie WordPress machen es möglich, dass auch die Hausfrau mit 4 Kindern ihren Seelenstrip öffentlich ins Netz stellt und wie ein Juncky auf Entzug nach Followern, Likes und Kommentaren lechzt. Je mehr, desto besser. Vom der neuen Frühjahreskollektion, die freundlich von der großen Modekette gesponsert wurde, bis zur Deko im Schlafzimmer wird in diesen auch spöttisch Klowänden des Internets titulierten Seiten über alles geschrieben, was Mammi gerade in den Sinn kommt. Ich mache da beileibe keine Ausnahme. Auch ich bin Teil dieser Blogosphäre und poste fast täglich aus meinem surrealistischen Eierkarton schaemicon.de.

Was macht Blogs so interessant?

Auf einem Blog schreibt das Mädchen von nebenan oder der Kumpel aus der Kneipe gegenüber. Diese selbsternannten Bürgerjournalisten haben den Nimbus der Unabhängigkeit. Die in der Ich-Perspektive geschrieben Beiträge wirken autark und ehrlich. Hier schreibt scheinbar keiner im Auftrag irgendeines Unternehmens oder Interessenverbandes. Genau dieses ungeschminkte, fern ab jeglicher kommerzieller Interessen macht Blogs für Leser so interessant. Ob die Beiträge auf einem Blog schlampig recherchiert oder schlichtweg falsch sind, interessiert dabei die Leser nur selten. Selbst wenn die Beiträge offensichtlich mehr Werbung als Seelenstrip sind, gibt es in der Regel keinen Aufschrei bei der Leserschaft. Ganz im Gegenteil, da wird sich noch brav in den Kommentaren für die tollen Tipps bedankt.

Soll ich als Unternehmer einen Blog eröffnen?

Ich sehe das mit den Unternehmensblogs sehr kritisch. In Zeiten von Sozial Media müssen Unternehmen den Dialog mit Ihren Kunden führen. Aber mal ganz ehrlich, glauben wir das ein Unternehmensblog unabhängig und offen informiert? Und selbst wenn ein Blogger die Seiten wechselt und für die Online-Ausgabe eines Printmediums seine Kolumne schreibt, verliert er einen Teil seiner Unbefangenheit. Ganz klar, geht es mir hier genauso. Ich nicht einfach mal frei weg von der Leber meine Artikel runter schreiben. Und genau das spürt der Leser. News, FAQs, Ratgeber oder Anleitungen sind für mich hier die besseren Begriffe als ausgerechnet das Modewort Blog.

Was Unternehmen in jedem Fall machen können, sich die Gunst der Blogger zu sichern. Welcher Blogger sehnt sich nicht nach der exklusiven Story für seinen Blog oder freut sich über ein kostenloses Produkt zum testen. In jedem Fall sollte die Kontaktaufnahme nicht plump ausfallen. Blogger sind sensible Zeitgenossen.

Und schon bin ich wieder beim Thema. Blogger sind Meinungsbilder. Ihre Ansichten haben Gewicht in der Online-Community. Und diese Macht wird durchaus schon genutzt. Fashion und Lifestyle Blogger die exklusiv von den Modenschauen der Welt berichten oder den neuesten Streetstyle präsentieren. Technik Blogger berichten über die neueste Hardware und schreiben exklusive Testberichte und das Gleiche machen Hausfrauen über Ihre Kosmetikprodukte, die sie frei Haus erhalten. Gerade für Webshop-Betreiber ergeben sich hierüber hervorragende Möglichkeiten den eigenen Shop und seine Produkte zielgruppengerecht zu vermarkten, ohne das es gleich nach Werbung riecht.

Andersherum haben Blogger durchaus auch die Macht Unternehmen in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. Ein negativer Artikel und die falsche Reaktion darauf und der schönste Shitstorm ist im Gange. Wenn man schon einmal nicht so gut wegkommt, dann heißt es Ruhe zu bewahren und lieber den Kontakt mit dem Verfasser suchen. Vorschnelle Reaktionen können auch nach hinten losgehen.

Blogger haben die Medienlandschaft erobert und sind aus dem World Wide Web nicht mehr wegzudenken. Wer es schafft diese Kanäle optimal für sein Unternehmen zu nutzen, kann erhebliche Vorteile daraus ziehen. Einen eigenen Blog auf der Unternehmensseite zu eröffnen ist mit erheblichen Aufwand verbunden und ob sich dieser dann rechnet, steht in den Sternen. Und selbst ich lese lieber bei anderen Bloggern, als das ich in den Blogs von Unternehmen umschaue – mit einer großen Ausnahme…

Dieser Beitrag wurde von Michael Schäfer (schaemicon) verfasst.
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