eBakery im Interview mit Ex-Amazon Mitarbeiter Felix Gassmann
Ali Oukassi von eBakery im Gespräch mit dem Ex-Amazon Mitarbeiter Felix Gassmann. Dabei wurden viele Fragen zu diversen marktplatzspezifischen Themen beantwortet. Felix gibt uns einen Einblick darüber, auf was man als Onlinehändler achten sollte, um erfolgreich zu verkaufen. Auch Themen wie FBA, PANEU oder Drittanbieter Tools wurden angesprochen. Du willst mehr über Amazon und vermeintliche Tücken erfahren? Dann schau unbedingt in das Interview rein. Auf dem eBakery Youtube Channel, findest du im Übrigen viele weitere interessante Videos mit Ali von eBakery.
Amazon ist ein wichtiger Marktplatz
Jeder kennt Amazon. Und auch Onlinehändler kommen an dem Marktplatz nicht vorbei. Immerhin bietet er gemeinsam mit eBay eine unvergleichliche Reichweite, die du clever für dich und dein Artikelsortiment nutzen kannst. Ein Technologieunternehmen, das dich weiterbringen kann, das aber auch ein paar Nachteile mit sich bringt. In erster Linie ist es Amazon wichtig, seine Kunden zufrieden zu stellen. Jeder, der im eCommerce tätig ist weiß, dass die Kundenzufriedenheit ein entscheidender Aspekt für langfristigen Erfolg ist. Verspätest du dich mal bei einer Lieferung, kann es vorkommen, dass Amazon direkt streng durchgreift und dein Konto gesperrt wird. Allerdings bist du als Seller bei Amazon in gewisser Hinsicht auch ein Kunde des Marktplatzes. Somit zeigt der Marktplatz auch Ambitionen, dich als Seller zu halten und dafür zu sorgen, dass du erfolgreich verkaufen kannst.
Amazon möchte Prozesse automatisieren und optimieren
Andererseits ist Amazon ebenfalls ein Unternehmen, das stark daran interessiert ist, Prozesse zu automatisieren und zu optimieren. Um diesen Fokus zu gewährleisten, braucht ein Unternehmen eine Vielzahl an Mitarbeitern. Das bereits bei Händlern bekannte Problem hierbei ist, dass Amazon zu wenig Mitarbeiter besitzt, damit vor allem lange und schwierige Prozesse korrekt und schnell ausgeführt werden können. Das führt dazu, dass Entscheidungen automatisiert von Tools getroffen werden oder Prozesse zu lange dauern. Und genau das kann zu Unmut unter den Sellern führen. Vor allem, da das Ampelsystem von Amazon ziemlich streng ist. Verkaufst du auf Amazon, musst du wie bereits erwähnt immer die Kundenzufriedenheit gewährleisten. Dafür musst du auch immer im Hinterkopf behalten, das Einkaufserlebnis so kundenzentriert wie möglich zu gestalten.
Amazon Seller App nutzen
Natürlich ist genau das mit ein Grund für den großen Erfolg von Amazon. Wenn ein Marktplatz großen Wert auf einen herausragenden Support nimmt, möchte es selbstverständlich auch, dass seine Seller diesen Support anbieten. Somit müssen Seller auf eine ähnliche Weise agieren wie Amazon selbst. Bist du dir nicht sicher, ob du diesen Service gewährleisten kannst, kannst du auch Hilfe von bestimmten Dienstleistern in Anspruch nehmen. Oder auch die Amazon Seller App nutzen. Zum Beispiel musst du als Seller bei Amazon innerhalb von 24 Stunden auf eine Kundenanfrage antworten. Die App hilft dir, auch an einem Tag wie Samstag dank vorformulierter Antworten rechtzeitig zu reagieren. Ganz allgemein solltest du aber darauf achten, bereits in deiner ersten Antwort so viele Informationen zu liefern, so dass eine möglichst kurze Kundenkorrespondenz entsteht. Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das wichtig. Schreibst du den ganzen Tag mit einem Kunden hin und her, behindert das dich, dich auf Kerngeschäfte zu konzentrieren.
International verkaufen mit Amazon FBA ratsam
Eröffnest du ein Amazonkonto, weißt du vielleicht schon, dass du mit nur diesem Konto gleich mehrere Amazon Markplätze bespielen kannst. Klingt das in erster Linier erst einmal nach einer tollen Möglichkeit, mehr Umsatz zu generieren, rät dir Felix Gassmann davon ab. Den Aufwand hinter PanEU, sollte man nämlich niemals unterschätzen. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist nämlich die Sprachbarriere. Bekommst du eine Anfrage aus z. B. Spanien, solltest du auch in Landessprache antworten können. Und es kann schließlich niemand von dir verlangen, etliche Sprachen zu beherrschen. Solltest du dich für eine internationale Strategie entscheiden, ist es ratsam, dabei auf Amazon FBA zu setzen.
Welche Kosten fallen bei Amazon FBA an?
Denn Amazon FBA übernimmt bereits einen großen Teil des Kundenservices, da sich Amazon hier um deine gesamte Logistik kümmert. Viele Produktanfragen landen daher gleich bei Amazon, bevor du sie als Händler bekommst. Zudem werden dir so auch die ganzen steuerrechtlichen Hintergründe vereinfacht, wie z. B. Lieferschwellen oder EU-Meldungen. Die Kostenstruktur bei Amazon FBA ist außerdem ziemlich einfach. Verkaufst du über FBA, hast du 3 Bausteine, die an Kosten definitiv anfallen. Dazu gehört als erstes die kategoriespezifische Provision, die sich zwischen 7% und 15 % bewegt. Weiter fallen die Lagergebühr und die Pick-Pack-Send Versandkosten an. Darüber hinaus können auch Kosten für Marketing, also z. B. für gesponserte Produkte anfallen. Bevor du dich also für FBA entscheidest, solltest du wie bei jedem Projekt erst einmal genau die Kosten kalkulieren und ob es sich für das aktuelle Stadium deiner Händlerkarriere lohnt, Geld zu investieren.
Amazon Marketing und Buy Box
Neben FBA, kann dich auch das Amazon Marketing voranbringen. Aber auch hier musst du schauen, wann sich welche Kampagne lohnt. Verkaufst du Produkte von Markenherstellern? Oder verkaufst du eigene Produkte? Die Marketingmöglichkeiten für Seller werden immer weiter an die Möglichkeiten für einen Vendor angeglichen, was den Sellerbereich vor allem für Vendoren immer interessanter macht. Grundsätzlich gibt es bei Amazon Perfomance Marketing, welches ähnlich wie Google Adwords funktioniert. Das heißt, du bietest auf Keywords und kannst deine Produkte dann dementsprechend höher platzieren. Auch die Buy Box von Amazon bietet dir Vorteile im Verkauf. Bei der Buy Box handelt es sich um den blauen Kasten einer Amazon Produktseite. In diesem blauen Kasten befindet sich der Verkäufer und sein Unternehmen. In die Buy Box hast du Chancen zu kommen, wenn du das Produkt verfügbar und zu einem guten Preis anbietest, eine gute Perfomance darlegen und eine schnelle Lieferung garantieren kannst.
Zusatztools wie einen Repricer nutzen
Es ist also ein Mix aus verschiedenen Parametern, der dich in die Buy Box führen kann. Zum Beispiel kann es passieren, dass Amazon fehlerhaftes Verhalten nicht durch die Sperrung deines Kontos sanktioniert, sondern indem dir die Chance entzogen wird, in die Buy Box zu kommen. Möchtest du die Chance unbedingt wahrnehmen, gibt es sogar Extratools, die du nutzen kannst, z. B. einen Repricer. Da Repricing mittlerweile ein wichtiges Thema im eCommerce ist, gibt es Repricer von verschiedenen Unternehmen. Amazon selbst hat einen eigenen Repricer, der zwar schnell ist, allerdings Preise nur in einer Richtung analysiert. Befindest du dich noch am Anfang deiner eCommerce Karriere, kann es leicht passieren, zwischen allen angebotenen Tools den Überblick zu verlieren. Hier ist es wichtig, sollte es notwendig sein, auch einmal professionelle Hilfe zu suchen. Experten kennen nämlich viele tolle Insidertipps und können jahrelange Erfahrungswerte vorweisen.
Kombiniere Amazon FBA und Prime
Vendoren Manager auf Amazon haben das Ziel, so viele Produkte wie möglich mit Prime zu verkaufen. Verkaufst du als Seller beispielsweise eigene Produkte, mit denen du viel Traffic generieren kannst, ist es durchaus möglich, dass du von Amazon kontaktiert wirst. Und zwar in der Hoffnung, dass du in den Vendor Bereich wechselst. Allerdings ist dieser Wechsel nur ratsam, wenn du bereits eine stark etablierte Marke aufgebaut hast und auch sehr gut im Verhandeln bist. Bist du dir nicht sicher, können wir dir auch mit einer Amazon Vendor Beratung unter die Arme greifen. Kommt dies für dich nicht in Frage, kannst du dich an folgenden Insidertipp halten: Wenn du Amazon FBA zusammen mit Prime anbietest, bekommst du tatsächlich die gleiche Conversion wie ein Vendor und eine ca. 3 mal so hohe Conversion wie bei einem eigenen und privaten Versand.
Amazon hat eine gute Infrastruktur
Bei all den vielen Sachen, auf die du bei Amazon achten musst, fragst du dich vielleicht, ob es nicht leichter wäre, sich für einen anderen Marktplatz zu entscheiden? Von der Größe und Reichweite her, würde z. B eBay dafür als geeigneter Konkurrent in Frage kommen. Aber auch eBay hat seine ganz eigenen Schwierigkeiten. Denn hier musst du als Händler zum Beispiel vieles selber erledigen, wie den gesamten Kundenservice abwickeln, aber auch geeignete Zahlungsdienstleister oder auch Versandoptionen finden. Geht es also um die Infrastruktur, kannst du ein Unternehmen auf Amazon viel leichter aufbauen als auch eBay. Natürlich benötigst du dennoch die richtige Motivation. Zu starten und direkt eine Menge Umsatz zu generieren, wird so wahrscheinlich nicht direkt funktionieren. Stattdessen musst du Zeit und Fleiß investieren.
Zusatztools für die Kostenberechnung
Aber wie genau bildet sich die Kostenstruktur bei Amazon und wo findest du relevante Informationen? Für FBA bietet Amazon beispielsweise einen Rechner an, mit dem du die genauen Kosten aufgegliedert geschildert bekommst. Auch zusätzliche Tools können genutzt werden, die sich speziell auf die Kalkulation spezialisiert haben. Viele „Überflieger“ kommen hierbei aus Amerika. Das könnte vor allem daran liegen, dass auch Amazon in Amerika entwickelt und getestet wird und erst dann in anderen Ländern ankommt. Daher solltest du dir als weiteren Insidertipp auch immer genauestens die amerikanische Amazonseite anschauen und wie diese aufgebaut ist. Denn ungefähr ein halbes Jahr später, werden mögliche Veränderungen auch auf den europäischen Amazonseiten zu sehen sein. Optimierst du gerade dein Listing, kannst du mit diesem Tipp wertvolle Informationen bekommen.
Umsatzvolumen auf dem amerikanischem Marktplatz groß
Amazon möchte auch den globalen Versand immer weiter voranbringen, so dass sich amerikanische und europäische Tools und Seller immer mehr vermischen. Und für europäische Händler war es noch nie so leicht, auch den amerikanischen Marktplatz kennenzulernen. Aber birgt der Verkauf Risiken? Immerhin gibt es diverse rechtliche und auch steuerrechtliche Aspekte zu prüfen. Findest du allerdings die richtigen Dienstleister und beschäftigst dich ausführlich mit den Faktoren, bietet das Umsatzvolumen auf dem amerikanischen Markplatz großes Potenzial. Mit dem größeren Umsatzvolumen, kommt allerdings auch die erhöhte Konkurrenz. Wichtig ist immer, hinter jedem neuen Schritt eine gut durchdachte Strategie entwickelt zu haben und niemals zu naiv an einen Verkauf zu gehen. Da sich Amazon vor allem auf Märkten mit großer Kaufkraft fokussiert, bieten sich dir auf jedem Amazon Marktplatz Chancen.
Erfolg auf Amazon ist definitiv möglich
Sprechen wir über Amazon, müssen wir sicherlich auch über KI-Technologie wie Amazon Alexa sprechen. Denn Alexa hat sich in kürzester Zeit zu einem der bekanntesten Sprachassistenten entwickelt. Aber auch hier gibt es Bedenken, z. B. wenn es um den Datenschutz geht. Allerdings musst du dir darüber Gedanken machen, wie viel Schaden ein Konzern wie Amazon tragen würde, sollte tatsächlich herauskommen, dass Daten in irgendeiner Weise missbräuchlich genutzt werden. Soll man daher wirklich glauben, dass Amazon so ein Risiko auf sich nehmen würde? Zusammengefasst kann also gesagt werden, dass Amazon ein global führendes Unternehmen ist, das an innovativer Technik interessiert ist und daran, gemeinsam mit seinen Sellern und Vendoren zu wachsen. Hast du ernsthaftes Interesse daran, professionell auf Amazon zu verkaufen, nimmst die Kundenzufriedenheit ernst, entwickelst eine taktisch kluge Strategie und widmest deiner Marke viel Zeit, sollte dir und deinem Erfolg auf Amazon nichts mehr im Wege stehen.
Du möchtest noch mehr über Marktplätze wie Amazon kennenlernen?
Möchtest du erfolgreich auf Amazon verkaufen, ist es wichtig, möglichst viel über den Markplatz zu wissen. Und genau da kommen wir ins Spiel. Als eCommerce Agentur haben wir Experten, die dich detailliert über die perfekte Marketingstrategie, über die richtigen Systeme und über verschiedene Marktplätze informieren und beraten können. Komme hierfür gerne auf uns zu.
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